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Der Aussichtsturm am Hohenberg 

 –  zwischen Queichhambach und Birkweiler – 
Hohbergturm
GPS: GPS = 49.202690 / 8.005061Google Maps
(Gauß-Krüger) R= 3427576, H= 5452206 (= Position Dreimärker)

Auf dem 556 m hohen Hohenberg stand angeblich im 18. Jahrhundert ein von den Franzosen errichteter Turm, der als optische Telegraphenstation diente, um Nachrichten zwischen der französischen Festung Landau und Paris zu übermitteln. – Nach historischen Quellen sollte er zu einer Telegraphenlinie gehören, die von Weißenburg nach Mainz führte. Aus Geldmangel war diese Verbindung jedoch nie gebaut worden.

An dieser Stelle erbauten die Verschönerungsvereine Annweiler und Landau im Jahre 1879 eine 9 m hohe Aussichtswarte. 29 Steinstufen führen zu einer kleinen Aussichtsplattform.

Es ist anzunehmen, dass der Turm bei der bayrischen Landesvermessung um 1840 als "Signal" diente.
Karten aus dieser Zeit geben als Höhe des Hohbergs 190,4 bayr. Ruthen (1 Ruthe = 10 Fuß = 2,9186 m) über dem Adria-Pegel an.

Die Form des Turmes als elliptischer Kegelstumpf ist einmalig für einen Aussichtsturm der Pfalz – und vielleicht auch darüber hinaus.

Der Turm steht auf der Gemarkungsgrenze von Queichhambach.
Er wurde Mai 2002 wegen Baufälligkeitgesperrt und ein Bauzaun verhinderte das Betreten der Turmreste. Die Gemeinde Birkweiler und der Ortsbezirk Queichhambach konnten mit Unterstützung durch EU-Fördermittel 2018 mit dem Wiederaufbau beginnen. Anlässlich des von der Feuerwehr Birkweiler veranstalten Hohenbergfestes wurde der Turm am 1. Mai 2019 wiedereröffnet.
(weitere Infos zur Geschichte s.u.)

 (Foto von Rudolf Wild [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], vom Wikimedia Commons)


Literatur:

Cronauer, Jürgen: In der Pfalz unterwegs. Heft 1, Aussichtstürme. Otterbach/Pfalz 1997

Häberle, Prof. Dr.:  Der optische Telegraph in der Pfalz  während der Napoleonischen Zeit. 
Ein Beitrag zur Verkehrsgeographie. Abdr. Wanderbuch des Pfälzerwaldvereins, Neustadt 1932, S. 30

Wer rettet 90jährigen Hohenberg-Turm vor dem Verfall? Südpfälzische Rundschau .?.1969*

Freier Ausblick auf Rhein und Gebirg – Aussichtsturm auf dem Hohenberg renoviert. Pfälzer Tageblatt .?.1971*
* Kopien ohne Datum!

Dr. Hans Heß: Der Hohenbergturm wieder besteigbar. Manuskript 1972, VG-Archiv LD-Land

Winfried Lang: Der Optische Telegraph im Pfälzerwald - Ein kollektiver Irrtum. in: Nachr.Verm.Verw. RP 3/20, S. 137-151
(demnach war die Telegraphenlinie von Paris nach Landau zwar geplant aber nie gebaut worden. Auf dem Hohenberg kann demnach allenfalls ein französischer Vermessungsturm gestanden haben ).

Im Landauer Anzeiger vom 22. April 1905 wurde mitgeteilt:  "Die hiesige Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins hat die Treppe und die Plattform auf dem Hohenbergturm ausbessern und ein Geländer anbringen lassen, so dass der Turm wieder von jedem bequem bestiegen werden kann."

Im Annweiler Tageblatt Nr. 161 stand am 14. Juli 1934 zu lesen: "Die vorgesehene Restaurierung des Aussichtsturmes auf dem Hohenberg läßt sich mangels der notwendigen Mittel leider nicht ermöglichen. Wir haben schon wiederholt darauf hingewiesen, daß die Errichtung des Hohenbergturmes dringend notwendig ist, denn von seiner Höhe ist dem Wanderer ein prächtiger Ausblick geboten. Hoffentlich wird die Instandsetzung zum letzten Mal verschoben..."

dto., Annweiler 25.April (1936): Der Hohenbergturm, der jahrelang wegen Baufälligkeit gesperrt war, ist wieder instand gesetzt. Dies wird von den Wanderern umso mehr begrüßt, als die Aussicht vom Hohenberg zu den schönsten Aussichtspunkten Annweilers gehört. Erfreulicherweise hatten alle maßgeblichen Stellen Verständnis dafür, daß man den Turm nicht verfallen lassen konnte, und so wurde die  Finanzierung ermöglicht. Allen, die mitgeholfen haben, gebührt hierfür Dank und Anerkennung.

Dr. Hans Blinn: Von Schweigen bis ins Zellertal  –  Zitat: "Auf dem Hohenberg ließ um 1800 der kleine Korse Napoleon einen Dillegraphen installieren: das war eine Relaisstation der Telegraphenverbindung Paris - Straßburg - Mainz. Wohl so etwas wie SAT 1, nur mit weniger Bildstörungen und preiswerter als Telekom!"

de.wikipedia.org/wiki/Hohenberg_(Wasgau) commons.wikimedia.org/wiki/Category:Hohenbergturm  

de.wikipedia.org/wiki/Optische_Telegrafie

de.wikipedia.org/wiki/Optische_Telegrafenlinie_Metz–Mainz

www.telegraphe-chappe.eu/telegraphe/index2.php (französisch)telegraphe-chappe.eu

www.steffen-lebach.de/chappe.html – Optische Telegraphenstationen im Saarland

www.optischertelegraph4.de/ – Preußens optische Telegraphenlinie

Rudolf Wild, in: Queichhambach (Ortchronik 2008) – Text online bei www.heimat-pfalz.de/geschichte

In acht Minuten von Paris nach Straßburg. Geschichten aus der Geschichte. ... (ruwi)
in: Die Rheinpfalz Nr. 2.., Beilage Marktplatz regional, Ausgabe Bad Bergzabern, 23.3.2011 – Seite BER_04

Zum Wohl die Pfalz – www.pfalz.de/de/sehenswuerdigkeit/hohenberg


Literatur und Web-Links:

Cronauer, Jürgen: In der Pfalz unterwegs. Heft 1, Aussichtstürme. Otterbach/Pfalz 1997

Häberle, Prof. Dr.:  Der optische Telegraph in der Pfalz  während der Napoleonischen Zeit. 
Ein Beitrag zur Verkehrsgeographie. Abdr. Wanderbuch des Pfälzerwaldvereins, Neustadt 1932, S. 30

Wer rettet 90jährigen Hohenberg-Turm vor dem Verfall? Südpfälzische Rundschau .?.1969*

Freier Ausblick auf Rhein und Gebirg – Aussichtsturm auf dem Hohenberg renoviert. Pfälzer Tageblatt .?.1971*
* Kopien ohne Datum!

Winfried Lang: Der Optische Telegraph im Pfälzerwald - Ein kollektiver Irrtum. in: Nachr.Verm.Verw. RP 3/20, S. 137-151
(demnach war die Telegraphenlinie von Paris nach Landau zwar geplant aber nie gebaut worden. Auf dem Hohenberg kann demnach allenfalls ein französischer Vermessungsturm gestanden haben ).

www.bindersbach.de/  Wanderziele / Nr. 17 Hohenberg

Im Landauer Anzeiger vom 22. April 1905 wurde mitgeteilt:  "Die hiesige Ortsgruppe des Pfälzerwald-Vereins hat die Treppe und die Plattform auf dem Hohenbergturm ausbessern und ein Geländer anbringen lassen, so dass der Turm wieder von jedem bequem bestiegen werden kann."

Im Annweiler Tageblatt Nr. 161 stand am 14. Juli 1934 zu lesen: "Die vorgesehene Restaurierung des Aussichtsturmes auf dem Hohenberg läßt sich mangels der notwendigen Mittel leider nicht ermöglichen. Wir haben schon wiederholt darauf hingewiesen, daß die Errichtung des Hohenbergturmes dringend notwendig ist, denn von seiner Höhe ist dem Wanderer ein prächtiger Ausblick geboten. Hoffentlich wird die Instandsetzung zum letzten Mal verschoben..."

Dr. Hans Blinn: Von Schweigen bis ins Zellertal  –  Zitat: "Auf dem Hohenberg ließ um 1800 der kleine Korse Napoleon einen Dillegraphen installieren: das war eine Relaisstation der Telegraphenverbindung Paris - Straßburg - Mainz. Wohl so etwas wie SAT 1, nur mit weniger Bildstörungen und preiswerter als Telekom!"

de.wikipedia.org/wiki/Optische_Telegrafie

de.wikipedia.org/wiki/Optische_Telegrafenlinie_Metz–Mainz

http://www.telegraphe-chappe.com/ (französisch) – nicht mehr abrufbar
Les projets abandonnés (1794 - 1800): www.telegraphe-chappe.com/chappe/strasb/chappe5d.html   

www.telegraphe-chappe.eu/telegraphe/index2.php (französisch)

fr.wikipedia.org/wiki/Télégraphe_Chappe  (französisch)
Paris - Metz - Strasbourg : 1797 - 1852
Le , décision de construire la ligne Paris-Landau (plus tard déviée vers Strasbourg)  

de.linkfang.org/wiki/Hohenberg_(Wasgau)

www.wikiwand.com/de/Hohenberg_(Wasgau)#/Hohenbergturm

commons.wikimedia.org/wiki/Category:Hohenbergturm

Rudolf Wild: Es war einmal: Der Hohenbergturm. - Ill.
In: Queichhambach, Ein Dorf und seine Geschichte - Annweiler am Trifels, 2008. - S. 187-190
 



Auszug aus der am Turm angebrachten Tafel:

Daten zum Hohenbergturm

Errichtung:  August bis September 1879
Erbauer:   Verschönerungsverein für die Gegend Landau Annweiler
Bauweise: Trockenbauweise, das Innere besteht im Wesentlichen aus Schutt.
Standort: Mittig auf den Gemarkungsgrenzen Birkweiler – Queichhambach. Die Gemarkungsgrenze Siebeldingen führt nur wenige Zentimeter vor dem Turm vorbei. Der Gemarkungsstein vor dem Turm verdeutlicht dies.
Höhe: Ca. 8 Meter
Bedeutung:   Reiner Aussichtsturm, jedoch war zur Zeit der französischen Revolution auf dem Berg eine Telegraphenstation aufgestellt, die ein Glied in der Kette Paris-Metz-Festung Landau bildete. Mit der Neufixierung der Westgrenze und dem Übergang der Pfalz zu Bayern wurde die Station bedeutugslos.
Zustand des Turmes mitte der 60er Jahre: Nach Berichten hatten sich an den Seiten altersbedingt Steine gelöst und einen Verfall eingeleitet. Da die Wege zum Turm für Motorfahrzeuge nicht befahrbar waren, verstrichen weitere Jahre des Wartens. 1970 war der östliche Teil bis zur Plattform bereits abgerutscht.
Renovierung 1971 Kosten der Gesamtmaßnahme: rund 30.000 DM ...

Info 2007 am Bauzaun:
Liebe Besucher des Hohbergturmes

Nach seiner Errichtung im Jahre 1879 und einer Renovierung im Jahre 1971 droht der 8 Meter hohe Hohenbergturm wieder einzustürzen. Grund hierfür sind vielfältige Witterungseinflüsse, die das Turminnere auswaschen und dadurch die Instabilität verursachen. Fachkundige Mitarteiter der Kreisverwaltung Südliche Weinstraße bestätigten die Baufälligkeit vor wenigen Tagen. Wir sahen uns daher gezwungen, den Turmaufstieg unzugänglich zu machen und den Turm somit

ZU SPERREN.

Die Gemeine Birkweiler und die Stadt Annweiler, Ortsbezirk Queichhambach arbeiten gerade an einem Konzept, den Hohbergturm zu erhalten. Leider bestätigten uns mehrere Fachleute, dass diese Maßnahme nur darin bestehen kann, den Turm von der Plattform aus abzutragen und mit Betonkern versehen, wieder aufzubauen. Die Kosten belaufen sich auf ca. Euro 60.000. Sowohl die Ortsgemeinde Birkweiler als auch die Stadt Annweiler haben Mittel in den jeweiligen Haushalt gestellt, die allerdings bei Weitem nicht ausreichen werden. Wir sind also auch auf Spenden angewiesen, wollen wir dieses im Pfälzer Wald einmalige Objekt erhalten. Über die Gründung eines Fördervereins wird zur Zeit ebenfalls diskutiert. Weitere Informationen erhalten Sie gerne bei der / dem
Ortsgemeinde Birkweiler, Herrn Ortbürgermeister Flaxmeier, Tel. 06345-2637
Ortsbezirk Queichhambach, Herrn Ortsvorsteher Müller, Tel. 06346-928180
Stadt Annweiler am Trifels, Herrn Beigeordneten Hierschbiel, Tel. 06346-3818

HELFEN SIE UNS !


Nachtrag 2007:

Im Oktober 2007 ist der Teil des Turmes, der schon länger eine Ausbuchtung ausgewiesen hatte, eingestürzt. Dabei wurden fünf Treppenstufen mitgerissen. Eine weitere Treppenstufe wird nur noch durch das Geländer gehalten.
                         Jetzt besteht dringender Handlungsbedarf.

Optimal wäre es, den Turm so weit wie möglich in seiner Originalsubstanz zu erhalten. Ein Abbruch / Neubau wäre nicht nur nur mit unvertretbaren Kosten verbunden, sondern es würde auch in ein Dokument einer einmaligen Bauweise zerstört werden.

Nachtrag 2019:

Die Gemeinden Birkweiler und Annweiler-Queichhambach konnten mit Unterstützung durch EU-Fördermitteln 2018 mit dem Wiederaufbau beginnen. Anlässlich des von der Feuerwehr Birkweiler veranstalten Hohenbergfestes wurde der Turm am 1. Mai 2019 wiedereröffnet. 
Weblink: www.pfalz.de/de/sehenswuerdigkeit/hohenberg de.wikipedia.org/wiki/Hohenberg_(Wasgau)

 



   
– aktualisiert am 09.11.2022