Die Kirchweih

 
Bezüglich der Queichhambacher Kirchweihe und der ortüblichen Tanzveranstaltungen gilt der Gemeinderatsbeschluß vom 24. November 1925:
"Es bleibt bei den bisherigen Tanzmusiktagen:
Die Kirchweihe ist am 1. Sonntag nach dem Laurentiustag, die Nachkirchweihe 6 Wochen später.
Tanzmusik ist außerdem am Ostermontag und den 1. Sonntag im Juni, evtl. am 3. Sonntag im Oktober."

(Zitat: Albert Lenhart 1959)

 

Über die Frage, warum man für die Queichhambacher  "Kerwe" den Laurentius-Termin gewählt hat, ist schon viel diskutiert worden. – Lassen wir hierzu den Pfälzer Volkskundler Albert Becker (1925) zu Wort kommen:

Zu den höchsten Feiertagen des pfälzischen Bauern gehört die Kirchweih, die "Kerwe" oder "Kerb". Sie ist die Ära bäuerlicher Zeitrechnung; kein Dorf möchte auf seinen eigenen Kirchweihtag verzichten; nur vereinzelt sehen wir nahe beieinander liegende Dörfer auf den gleichen Tag Kirchweih feiern. Aber gegen behördliche Versuche, alle Kirchweihen eines größeren Bezirks zusammenzulegen, sträubt man sich mit allen Kräften.
An die Kirchweihe im ursprünglilchen Sinne, an den Namen des Patrons, dem zu Ehren Fest und Jahrmarkt stattfanden, erinnern — auch in protestantischem Mund — noch Namen wie Märtesmarkt (Konken), Gallusmarkt (Ulmet, Erdesbach), Bartholomäusmarkt (Quirnheim), Jakobimarkt (Grünstadt); der Michaelsmarkt zu Dürkheim ist zur "Generalkerwe", dem Wurstmarkt, der Gallusmarkt in Billigheim zum Purzelmarkt geworden. So löste sich kirchliche Gebundenheit auf in volkstümliches Feiern. Heute ist der Markt meist ohne Zusammenhang mit Gotteshaus und Gottesdienst, Volksfest für eine weitere Umgebung, die vielleicht eine alte Kultgenossenschaft darstellt und auch in bürgerlichen Angelegenheiten sich als zusammengehörig fühlt. Die festlose Hälfte des Kirchenjahres (Pfingsten bis Advent) ist die eigentliche Kirchweihzeit . . .
Dem ist für Queichhambach nichts hinzuzufügen. Ein längst vergessenes Patronat spielt für die 1739 erbaute protestantische Dorfkirche keine Rolle mehr.

Die Queichhambacher "Kerwe" wird seit 1995 nach der Bachstelze benannt, die in den Queichauen häufig vorkommt und dadurch zum Necknamen der Bewohner wurde.

Die Anregung zu diesem Namen der Kerwe hatte erstmals Berta Schumb 1983 in der  Festschrift "700 Jahre Queichhambach" gegeben.

Mehr zur Zoologie der Bachstelze bei wikipedia.org 


am 2. Wochenende im August ist es wieder so weit!